Spindelantriebe Typ JM: Erklärung des Typschlüssels
Wir erhalten oft Rückfragen zur Typenbezeichnung unserer Antriebe Typ JM. Deshalb gebe ich Ihnen hier eine kurze Aufstellung der Unterschiede. Dabei beschränke ich mich nicht nur auf die "Endung" in der Typenbezeichnung (also 0, L, LS, LA, ...), sondern gehe auch komplett auf den Typenschlüssel ein.
Wir unterscheiden prinzipiell zwischen zwei Bauformen
- Rund im Alugehäuse (JM-) In der Typenbezeichnung kommt nach den ersten beiden Buchstaben ein Bindestrich
- Eckig im Kunststoffgehäuse (JM) Kein Bindestrich nach den ersten beiden Buchstaben
Die Art der Befestigung
Diese Antriebe werden mindestens immer "oben", also an dem Ende, an dem die Schubstange rauskommt, drehbar gelagert. Dabei greifen zwei Bolzen links und rechts in zwei am Antrieb vorhandene Sacklöcher. Auf den folgenden Bildern sieht man das recht gut:
Der Abstand der beiden Sacklöcher zueinander beträgt entweder 54mm oder 69mm. Das wird ausgedrückt im dritten Buchstaben (zum Beispiel: JM-A...., JM-B..., JMA... oder JMB...). Das "A" steht für 69mm und das "B" für 54mm.
Manchmal gibt es einen vierten Buchstaben (A oder B). Ist dieser vorhanden, gibt es einen weiteren Befestigungspunkt am unteren Ende des Antriebsgehäuses. Hier zwei Beispiele:
Steckbarer Anschluss
Sollte als fünfter Buchstabe ein "S" vorkommen, bedeutet das, dass das Anschlusskabel mit einem Stecker versehen ist (vierpoliger Ventilstecker). Signalisierungskontakte sind in diesem Fall nicht möglich. Der Vorteil liegt in der leichten Wartung im Falle eines Austauschs defekter Antriebe.
Schubkraft
Durch einen Bindestrich getrennt erfolgt die Angabe der Schubkraft in [N]. 9,81 N entsprechen dabei 1 Kilogramm. Näherungsweise teilen Sie also die angegebene Kraft durch 10 und Sie erhalten die Kilogramm, die dieser Antrieb heben kann. Der Standardwert liegt bei 500N, aber auch 700N sind möglich.
Wichtig zu wissen ist auch, dass die Zugkraft des Antriebs nur aus den technischen Daten des Antriebs ersichtlich ist. Diese beträgt beispielsweise 150N oder 350N.
Hublänge
Die Angabe nach der Schubkraft ist die Hublänge, soweit fährt also die Schubstange in [mm] aus. Diese Antriebe haben eine maximale Hublänge von 500mm (runde Bauform im Aluminiumgehäuse) und 300mm (eckige Bauform im Kunststoffgehäuse).
Signalisierungskontakte
Die letzten Buchstaben geben unter anderem Hinweise auf Signalisierungskontakte. Diese müssen zum Betrieb nicht zwingend angeschlossen werden. Häufig dienen Sie als Rückmeldung für eine Gebäudesteuerung auf den Zustand des Fensters (geöffnet, geschlossen).
-0 (runde Bauform)
Das bedeutet, dass kein Signalisierungskontakt vorhanden ist.
Die Abschaltung in Zu-Richtung erfolgt durch einen Endschalter, der im eingefahrenen Zustand betätigt sein muss.
-L (runde Bauform)
Es sind zwei Signalisierungskontakte vorhanden. Diese sind potentialbehaftet, geben also eine Spannung aus, wenn der jeweilige Zustand erreicht ist (geöffnet, geschlossen). Diese Spannung liegt natürlich nicht mehr an, wenn der Antrieb nicht mehr bestromt wird (der Normalfall).
Die Abschaltung in Zu-Richtung erfolgt durch einen Endschalter, der im eingefahrenen Zustand betätigt sein muss.
-LS (runde Bauform)
Der Antrieb hat einen Signalkontakt, der einerseits protentialfrei ist (Sie können damit eine separate Spannung schalten) und andererseits nur einen eindeutigen Zustand meldet: "geschlossen". Alles andere (Schubstange ist bereits 1mm ausgefahren) bedeutet geöffnet. Im Grunde also "nicht geschlossen".
Die Abschaltung in Zu-Richtung erfolgt durch einen Endschalter, der im eingefahrenen Zustand betätigt sein muss.
-LAS (runde Bauform)
Der Antrieb hat einen Signalkontakt, der einerseits protentialfrei ist (Sie können damit eine separate Spannung schalten) und andererseits nur einen eindeutigen Zustand meldet: "geschlossen". Alles andere (Schubstange ist bereits 1mm ausgefahren) bedeutet geöffnet. Im Grunde also "nicht geschlossen".
Außerdem hat der Antrieb eine mechanische Lastabschaltung in Zu-Richtung.
-LA (eckige Bauform)
Der Antrieb hat einen Signalkontakt, der einerseits protentialfrei ist (Sie können damit eine separate Spannung schalten) und andererseits nur einen eindeutigen Zustand meldet: "geschlossen". Alles andere (Schubstange ist bereits 1mm ausgefahren) bedeutet geöffnet. Im Grunde also "nicht geschlossen".
Außerdem hat der Antrieb eine mechanische Lastabschaltung in Zu-Richtung.
-EA (eckige Bauform)
Der Antrieb hat einen Signalkontakt, der einerseits protentialfrei ist (Sie können damit eine separate Spannung schalten) und andererseits nur einen eindeutigen Zustand meldet: "geschlossen". Alles andere (Schubstange ist bereits 1mm ausgefahren) bedeutet geöffnet. Im Grunde also "nicht geschlossen".
Die Abschaltung in Zu-Richtung erfolgt durch einen Endschalter, der im eingefahrenen Zustand betätigt sein muss.
Übersicht Signalisierungskontakte
Übersicht Endabschaltung in Zu-Richtung
Vorweg: In Auf-Richtung schalten alle Antriebe immer über einen internen Mikroschalter selbstständig ab.
In Zu-Richtung erfolgt die Endabschaltung entweder ebenfalls durch Mikroschalter (Dabei muss der außen sichtbare "Knopf" zwingend betätigt werden) oder durch eine interne mechanische Lastabschaltung.
Hat der Antrieb keine Lastabschaltung und wird so eingebaut, dass der Endschalter nicht betätigt wird, überhitzt der Antrieb über kurz oder lang und ist defekt.