Unterschied zwischen Solo-, Tandem- und Synchrobetrieb
Der "Normalfall": Fenster oder Lichtkuppel und ein Antrieb. Doch was tun, wenn die Lichtkuppel sehr groß ist oder der Wintergartenflügel sehr schwer?
Bei nach oben öffnenden Elementen (Lichtkuppel, Wintergartenflügel, ...) spielt einerseits das Gewicht eine Rolle, allerdings auch die Größe. Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Lichtkuppel mit 2m Kantenlänge und nur einem Antrieb. Der ist möglicherweise stark genug, um die Kuppel zu heben. Bei geöffneter Lichtkuppel sind dann aber neben der Schubstange links und rechts 1m Platz bis zur Ecke. Bereits leichter Wind kann dann dazu führen, dass das Lichtkuppeloberteil schwingt.
Bei in der Fassade eingebauten Fenstern, die sehr breit sind, wird ein Antrieb in der Mitte nicht ausreichen, um das Fenster im geschlossenen Zustand bei starkem Wind komplett zu zu halten. Die Ecken werden wahrscheinlich nicht mehr ordentlich im Rahmen sitzen und die Winddurchlässigkeit wird größer (es "zieht").
Bei unseren Empfehlungen (zum Beispiel in unseren Kaufberatern) berücksichtigen wir das und geben - falls vorhanden - die Empfehlungen des Herstellers weiter. Beispiel: Wenn der Fensterflügel breiter als 1,2m ist, werden zwei Antriebe verbaut.
Zwei Einzelantriebe vs. Tandembetrieb vs. Synchronbetrieb
Zwei Soloantriebe
Werden zwei Einzel-(Solo-)antriebe parallel angeschlossen, läuft jeder Antrieb quasi "für sich". Solle einer ausfallen (Defekt, Lastabschaltung), wird der andere weiterarbeiten. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Flügel / das Lichtkuppeloberteil bricht.
Zu berücksichtigen ist auch, dass fertigungsbedingt zwei Antriebe nie genau gleich schnell laufen. Hier können Toleranzen von bis zu +-10% auftreten. Sofern kein Glaselement verbaut ist, spielt das meistens keine Rolle. Während des Öffnens oder Schließens ist der Flügel oder das Lichtkuppeloberteil etwas schief, am Endpunkt angekommen holt der eine Antrieb den anderen aber wieder ein und damit ist alles wieder gerade.
Vorteil: Günstig, weil keine besondere Steuerung notwendig ist.
Tandembetrieb
Wenn zwei Antriebe im Tandembetrieb laufen, bedeutet das, dass der eine Antrieb den Zustand des jeweils anderen kennt. Allerdings nur hinsichtlich "fährt oder fährt nicht". Fällt also ein Antrieb aus, stoppt der andere automatisch. Damit ist zumindest dafür gesorgt, dass keine größeren Schäden am Flügel entstehen.
Wichtig: Jeder Antrieb fährt aber mit seiner eigenen Geschwindigkeit (s.o.)
Vorteil: Gute Zwischenlösung, da ein leichtes Verwinden während der Fahrt im Regelfall kein Problem darstellt.
Synchrobetrieb
Die Antriebe sind elektrisch gekoppelt über eine integrierte oder externe Elektronik. Die sorgt dafür, dass die Antriebe exakt gleich schnell laufen. Hier kommen komplexe Verfahren zum Einsatz, manchmal sind im Antrieb Impulsgeber verbaut, die Steuerung "zählt" dann die Impulse eines jeden Antriebs pro Zeiteinheit und regelt die Spannung für jeden Antrieb einzeln. Die Genauigkeit ist beachtlich, sie wirken wie mechanisch gekoppelt.
Klar, dass dann bei Ausfall eines einzelnen Antriebs der andere auch anhält.
Dieses Verfahren kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn Glaselement verbaut werden oder ein Verwinden des sich bewegenden Teils vermieden werden muss.
Antriebe für Synchrobetrieb sind immer in 24V/DC-Ausführung und benötigen, wenn Sie an 230V betrieben werden sollen, ein Lüftungsnetzteil.
Vorteil: Mehrere Antriebe (auch mehr als zwei möglich) sind exakt gleich schnell und wirken wie ein einziger Antrieb. Ein Verwinden des Flügels ist ausgschlossen.